Projekt:
Umbau einer Balalaika
nach dem Vorbild der Gibson F-5 Mandoline:
Vergrößerung des
Hals-Korpus-Winkels
Ein Mandolinenbauer hat es vorgemacht: Der berühmte Lloyd Loar von Gibson.
Und das bereits im Jahr 1919.
Er gestaltete die Flach-Mandoline nach einem Bauprinzip der Violine um. Das Ergebnis war überwältigend. Seine Mandoline wurde zum unübertroffenen Kultobjekt. Es entstand die legendäre ( und unbezahlbare ) :
Gibson F-5 Mandoline
die absolute Schönheit und Klangkönigin unter den Mandolinen.
Spielentscheidendes Element ist nicht die vielbewunderte Korpusschnecke
und die kurvenreiche Designerform des Korpus, sondern der stark angewinkelte Instrumentenhals, der das Griffbrett als hochragende "Sprungschanze" zum Korpus hin führt.
Vorbild ist das Geigen-Griffbrett.
Hohe Stege sind sonst nur bei Streichinstrumenten anzutreffen. Lloyd Loar hat bewiesen, dass dies auch bei Zupfinstrumenten durchaus sinnvoll sein kann.
Eine stärkere Anwinklung des Halses in Bezug auf den Korpus erfordert auch
einen erhöhten Steg.
Ein erhöhter Steg bewirkt ein erhöhtes Saitenfeld im Korpusbereich.
Da die Saiten im Spielbereich höher über der Decke liegen, lassen sie sich freier
und auch von unten mit den Fingern anschlagen.
Es gibt Balalaiken, die bereits einen ersten kleinen Schritt in diese Richtung getan haben: es sind Balalaiken, die mit einer separaten Panzerplatte ausgerüstet sind.
Manche dieser Panzerplatten sind aus so dickem Material gefertigt bzw. sind so hoch über die Korpusdecke gesetzt, dass solche Balalaiken immer eine höhere Saitenlage aufweisen als Balalaiken ohne separaten Panzer.
Für die Maßnahme von Lloyd Loar, den Instrumentenhals der Nandoline nach Vorbild der Geige abzuknicken, gab es keinen zwingenden Grund,
denn die Mandoline ist ein Zupfinstrument. Sie braucht keinen hohen Steg wie ein Streichinstrument. Es war wohl reine Intuition!
Der Balalaika-Steg würde dann wegen des stärker angewinkelten Halses
2 - 2,5 cm hoch sein. Das ist auch sehr praktisch für Spieler, die ein dynamisches Instrumenten-Mikrofon mit 2cm Durchmesser dicht am Steg plazieren.
Und noch ein Vorteil: Die Instrumentendecke würde wegen der höheren Saitenlage nicht mehr so viel "Prügel" vom Spielfinger bekommen.
Eventuell brauchte eine solche Balalaika keine Panzerung mehr.
Zum Leben gehören auch Experimente und Mut zur Verwandlung.
Andrejew hatte vor 130 Jahren diesen Mut:
er hat den Winkel der Balalaika-D e c k e vergrößert. Die Balalaika hat klanglich davon profitiert.
2. Projekt:
Nicht nur den Klang div. Balalaiken optimieren, sondern
besser Balaika spielen lernen!
Und folgenden Merksatz beachten:
" Wenn ich einen Tag nicht übe, merke ich es selber;
Wenn ich zwei Tage nicht übe, merken es meine Freunde;
Wenn ich drei Tage nicht übe, merkt es jeder."
Ignacy Paderewski (1860-1941),
Pianist, Komponist, polnischer Ministerpräsident 1919