Biografische Daten

                    Zur Website und zur Person

 

Dies ist eine private Website.

Auf privaten Websites stellen Leute  sich selber, ihre Freunde, ihre Haustiere und ihre Hobbys dar.

Meine Website  hat als Thema ein Musikinstrument, das  ich  im  Jahr  1965  von meiner Mutter els Geschenk erhielt: eine  russische  Balalaika.  Die Balalaika  ist Teil einer großen Instrumentenfamilie. Ihre Angehörigen - Lauten, Gudki (Rebecs), Psalterien, - sind  in Europa und Asien anzutreffen.  Einige von ihnen sind bei mir eingezogen, andere klingeln an meiner Haustür. Nicht alle kann ich (aus Platzmangel und aus finanziellen Gründen) einlassen.

Hauptgegenstand dieser Website

 

ist die Balalaika in ihrer heutigen Form: die Andrewjew-Balalaika.

Neben der Andrejew-Balalaika werden auch andere historisch bezeugte Balalaikaformen, auch nicht-dreieckige, dokumentiert.                   

 

Keine  Balalaikaschule

 

Sinn der Website ist nicht das Erteilen von  Lernlektionen  für das Balalaikaspiel, sondern das Betrachten ("scannen") des Instruments Balalaika, ihre Form-Analyse und ihre Einordnung in einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Außerdem erfolgt ein Vergleich der Balalaika mit typ- und artverwandten Instrumenten.

 

Keine Informationen 

gibt es hier auf dieser Website über die sibirische Blaubeersorte "Balalaika",  das Cocktailgetränk "Balalaika" und andere Dinge, die den Namen "Balalaika" tragen:  Musik-Schrank, div.Hotels & Bars, Kinder-Schaukelstuhl, Wodka-Sorte, div. Schlagertitel, Eisloch-Angel, Manga-Mädchen,  frz. Parfum,  Räucherstäbchen,  Rhododendron, die  sowjetische Maschinenpistole des 2. Weltkriegs  "Shpagin PPSch 1942/43" ("Balalaika"), die 1947 (!) durch die AK-47 "Kalaschnikow" abgelöst wurde. 

.. и др. Leider gibts hier auch keine Informationen über den Einsatz der Balalaika bei den Musikbands "Jethro Tull" und "Katzenjammer".

 

1917 Familie zog nach Deutschland

1944 geboren in Böhmen (Musikstadt Graslitz)

1950-1961 Pendeln zw. Ost-Berlin und West-Berlin

1965 Abitur in Spandau, KG

1965 Studium in Paderborn.

Website-relevante Themen:  Altorientalische Kulturen, Hellenismus. Volkskunde

1965 Erste Balalaika

1966 Russischer Chor

1967 Studium in Tübingen. Dort Slawistisches Colloquium bei  Prof. Wolfgang Kretschmer 1968

1970 Studium in Berlin

1970 Staatsexamen in Paderborn

1972-1997 Berlin. Dort genannt: "Der Wikinger"

1984 u. ff. Jahre: Urlaube auf den Spuren der Waräger in Irland, England, Schottland (am Don !).

1997 - 2016  Wittenberge (Prignitz)

Nicht nur theoretisch befasse ich mich  mit der Balalaika - und  das seit  über 

40  Jahren  -,  sondern  ich besitze auch eine große Zahl  Balalaiken.

meine    Balalaika  erhielt  ich  1965 - von meiner Mutter: ein Instrument aus Markneukirchen. Typ: Kastiger Korpus mit 7 Spänen (2 Zargenspäne plus

5 Bodenspäne). Das Vorbild für diesen Typ sind nicht nur die Balalaiken der berühmten Baumeister Passierbski und Kupfer, sondern auch die  Balalaiken der Firma Zimmermann (Leipzig, St.Petersburg, Moskau, Riga) seit 1913. 

Mein ältestes  Instrument  ist eine  Balalaika aus der Werkstatt von  Sjusin,

gebaut  ca. 1900  in St. Petersburg.

Besonderheiten: Decke mit Isba-Golosnik, 7 Späne (wie sie später sein Schüler Galinis baute), Geigen-Steckwirbel, geringe Steghöhe, und mit der historischen Andrejew-Mensur von 9  7/8 Werschok  (43,89 cm).

 

Natürlich fehlt auch nicht  die billige, aber trotzdem legendäre "Olympia Moskau 1980 - Balalaika" (damaliger Preis: 7r. 70k.) mit Kunststoff-Korpusschale.

Bei dieser "lassen grüßen": die Trabbi-Karosserie (Baumwolle/Phenoplast-Gemisch), aber auch die  Ovation-Gitarre. Die berühmte "Martin Ovation", die ebenfalls einen Kunststoff-Korpus (Roundback) mit einer Holzdecke kombiniert,

gilt als Kultgitarre und wird gerühmt wegen ihres  exzellenten seidigen Klanges.

Meine  ä l t e s t e  Balalaika  ist eine  historische Balalaika  aus der  Werkstatt des St.Petersburger Instrumentenbauers Iwan S j u s i n , gebaut um das Jahr 1900 in St.Petersburg, Zagorodnyj Prospekt 9, mit Isba-Golosnik, Geigenwirbeln  und einer Mensur von  9  7/8  Werschok, ein damals beliebtes Mensurmaß. Dieses verwendete auch später der bekannte Intrumentenbauer Galinis, ein Mitarbeiter von Sjusin. Als er  später seine eigene  Werkstatt  betrieb, war dies sein Standard-Maß.  (1 Werschok = 4,445 cm).

Natürlich fehlt auch nicht die legendäre  "Olympia 1980"- Souvenir-Balalaika zum damaligen Preis von  7 p. 70 k. mit  "Plastmassa"-Korpus  (wie die DDR-Trabbi-Karosserie, aber auch wie die Ovation-Gitarre mit Kult-Status)

 

Jetzt wird´s  akademisch:   3 Professoren

Einen  intensiven  Zugang  zur  russischen  Volkslied- und  Volksmusikkultur eröffneten mir meine Vorlesungsbesuche  im  Fachbereich Slawistik an der Uni Tübingen und insbesondere meine Teilnahme am  Slawistischen Colloquium 

im WS 1968, geleitet von  Professor  Wolfgang Kretschmer.

Ein wichtiges Erlebnis war die Begegnung mit  Professor Michael Goldstein,

den ich 1977 persönlich kennenlernen durfte, zu der Zeit, als er sein Buch

"Michail  Ignatieff  und die Balalaika"  schrieb  ( 1. Auflage 1978 ).

Dankbare Erwähnung verdient  Professor  Heinrich Schauerte ( gest. 1975 ), Professor  für Volkskunde  in Paderborn,  zu dessen  engstem  Schülerkreis  ich

gehören  durfte. Sein "Triumvirat" bestand aus Dieter Zeller (Berlin), Wolfgang Jokschus  (Husum) und mir.  Nicht  nur  Themen der  deutschen, auch der 

o s t s l a w i s c h e n  Volkskunde waren Bestandteil der Vorlesungen und Seminarveranstaltungen  von  Prof. Schauerte.  Unvergessen  sind  seine  Vorlesungen über den Patron Russlands, den heiligen  Nikolaus von Myra und dessen Verehrung im Brauchtum Russlands und anderer christlicher Länder.

Die Kirche des hl.Nikolaus in Nowgorod  - so berichtet  eine bekannte russische Byline -  ließ  Sadko  erbauen, der  legendäre  Guslispieler  von  Nowgorod.

So verbinden sich auf wundersame Art  Instrumentenkunde mit religiöser Volkskunde. Die  Gusli  war seit dem 12.Jhd. das nationale Musikinstrument der Russen. Auch im 19. Jahrhundert wird es als solches aufgeführt. Am Ende des 19.Jhds. begann dann der Siegeszug der  Balalaika. Maßgeblichen Anteil daran hatte Wassili Andrejew.

Kaminholz und Musikholz