Wo werden diese Balalaiken gebaut? 

 

2.5  Balalaika-Fabriken  und  Werkstätten

 

Ehemalige Sowjetunion

 

In der ehemaligen Sowjetunion wurden die meisten Balalaiken in folgenden drei Werkstätten bzw. Fabriken gebaut, die auch heute noch bestehen:

 

1. "Lunatscharskij"- Musikinstrumentenfabrik 

      in St. Petersburg (ehem. Leningrad) / Russland


  Benannt nach Lunatscharski. Er galt als der ranghöchste marxistische 

   Kulturpolitiker der Sowjetunion. Von Lenin wurde er als Volkskommissar für

   das Bildungswesen (NARKOMPROS eingesetzt.

   Sehr viele heute bei Ebay angebotenen russischen Balalaiken stammen aus den

   Lunatscharski-Werkstätten. Dort wurden Balalaiken unterschiedlichster

   Qualitätsstufen produziert. In der Regel besitzt eine "Lunatscharskaja" einen

   sehr guten Klang.

 

"Eksperimentaljnaja (fabrika)" 

  in Moskau/Russland

  Moskowskaja eksperimentalnaja fabrika muzikalnych instrumientow

 

"Postyschew" - Musikinstrumentenfabrik 

  in Tschernigow/Ukraine

  Benannt nach  P. P. Postyschew, Politbüromitglied. Für viele Gräueltaten

  und Tötung Unschuldiger in der Zeit der stalinistischen "Säuberungen" in der

  Ukraine verantwortlich.  Einzig Positives seiner Tätigkeit: 

  Wiedereinführung des bisher in der Sowjetunion verbotenen christlichen

  Weihnachts-Baumes "für die Kinder" in Absprache mit Stalin im Jahr 1936. 

  (weitere Informationen in: wikipedia "Pawel Petrowitsch Postyschew")

 

  Der Weihnachtsbaum wurde "Jolka" (Fichte) genannt.

  Als  "Neujahrsbaum" wurde  die "Jolka" überaus beliebt. Besonderheit:

  der bunte Lamettaschmuck "дождик" (doshdik)(dim.: "Regen")

 

  Was verbindet die Weihnachts-Jolka mit der Postyschew Musikinstrumenten-

  fabrik? "Jolka" heißt "Fichte".  Die Fichte liefert das beste Tonholz.

  Die Instrumentendecken von Balalaika und Domra werden aus Fichte gefertigt.

 

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II. Deutschland:

 

Werkstatt Julius Heinrich Zimmermann    -   Werkstaätten bzw. Vertrieb in:

1. St.Petersburg, 2. Moskau, 3. London, 4. Riga, 5. Markneukirchen,

6. Leipzig, 7. Berlin.

Bau u.a. von "Balalaiken und Domren" (Man beachte die Pluralform v. Balalaika!)

Paul Fischer (In Riga bei Fa.Zimmermann),(Markneukirchen) 

Walter J. Vogt (Mühlen am Neckar)

                        (Gitarrenbauer, Bau von 31-bündigen Nalimow-Balalaiken)

Andreas Gerth  (Berlin)

 

Die bekannteste Fabrikationsstätte in Deutschland war seit dem 19. Jhd. die Stadt Markneukirchen im sächsischen Vogtland.  Auch während der Zeit der DDR wurden dort im  VEB Musima  die meisten Balalaiken gebaut. Die Produktionsanlagen existieren nicht mehr.

Balalaiken werden dort heute z.B. von der  Guriema  Musikinstrumenten GmbH

( Produktion und Großhandel) in Markneukirchen hergestellt. Adresse:

Erlbacher Berg 9A, 08258 Markneukirchen

 

Der GEWA-Musikinstrumenten-Shop vertreibt Balalaiken, die in Rumänien von der Fa. HORA hergestellt werden. Die Instrumente der Fa. Hora sind sehr sorgfältig gearbeitet und günstig im Preis.

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 III.  wird fortgeführt . . .