1.4.  DOKUMENTATIONEN   IN  BILD  UND  TEXT

 

Die  Andrejew-Balalaika  ( seit 1884 )

und  historische Balalaikaformen  vor Andrejew.

 ("The pre-Andreyev period")

Wassili W. Andrejew (1861 - 1918) mit einer von ihm entworfenen 16-bündigen chromatischen Balalaika, ca. 1885 - 1895 (Bildquelle: wikimedia commons)

Die Balalaika, wie wir sie heute  kennen (als 3-saitiges Zupfinstrument mit breitem dreieckigem Korpus), ist  die

von Wassili Andrejew 1883 modifizierte Balalaika.

 

Das 1. Modell dieser "Andrejew-Balalaika" wurde 1884 in Bezetsk in einer Tischler-Werkstatt angefertigt.

 

Diese Bezetsker Balalaika  baut  auf  d e m  Instrument  auf, das  Wassili  Andrejew 1883 auf dem elterlichen Gut in Marjino (im Gouvernement Twer) kennenlernte, studierte, weiterentwickelte  und  weltweit  bekannt  machte

(z.B. Weltausstellung in Paris).

 

 Andrejew gilt als "Vater" der modernen Balalaika", obwohl er erst 23 Jahre alt war, als er die ersten Veränderungen an dem Instrument vornahm. Er verbesserte das alte russische Volksinstrument dahingehend, daß er (- um es auf eine poetische Art auszudrücken - ) durch bauliche Modifikationen die der Balalaika innewohnende "Klangseele" strahlender aufleuchten ließ.

Sein  Ziel war primär die Maximierung des Klanges, nicht die Veränderung der Form.

In der "Klangseele" der dreieckigen Balalaika  schwingt der Dulce-melos-Klang der Gusli mit. Der Klang der Gusli, der alten russischen Kastenzither, wurde von den Russen über alles geliebt. Im 12. Jhd. gab es in Nowgorod berühmte Guslispieler. Die Gusli war das russische Nationalinstrument. Andrejew machte die Balalaika gusli-ähnlicher in Klang und Form.

Die Gusli ist eine Kastenzither in Flügelform (krylo). Besonders die breit-dreieckige Form (gusli schlemovidnye) hatte einen sehr voluminösen Klang und war in Russland außerordentlich beliebt. Andrejew trug dazu bei, daß die schmal-dreiecksflüglige Balalaika ihre Flügel wie ein Schmetterling ausbreitete, gusliähnlicher wurde  und so zu ihrer vollkommenen Endgestalt gelangt

DIE  FORMVERÄNDERUNG  DES  BALALAIKAKORPUS :

Vom  schmalen Flügel  zum  breiten Helm

Die weiter unten folgenden Bildbeispiele von Balalaiken des 19. Jhds.  v o r  Andrejew belegen einen  s c h m a l e n  Dreieckskorpus der Balalaika. Die alte Paddelform hat sich bereits vor dem 18.Jhd. zu einer erkennbaren schmalen Dreiecksform gewandelt.

Der Korpus dieser schmal-dreieckigen Balalaika erinnert an die nordrussische karelische Kantele, die ebenfalls einen schmalen Dreieckskorpus besitzt.

Ein solcher schmaler Dreieckskorpus begegnet heute in den Streichpsaltern.

Die Kantele ist eine Gusli, genauer gehört sie zum Typ der krylovidnye gusli, der

 "Flügel-Gusli" (russ. krylo = der Flügel). 

Die Urform der Kantele besitzt 5 Saiten und ist dementsprechend schmal.

Spätere Kantelen mit 10 und mehr Saiten besitzen ein ausgefächerteres Saitenfeld und sind dementsprechend breiter. 

Diese breiteren Formen ähneln in ihrer Proportion den Korpora der in der folgenden Bilderschau gezeigten Balalaiken des 19.Jhds.

 

5 Saiten  -  5 Bünde

Noch eine weitere Übereinstimmung zwischen Kantele und Früh-Balalaika: die Fünfsaitigkeit der Kantele fand ihre Entsprechung in der Fünfbündigkeit der Balalaika.

5 Bünde auf einer zweisaitigen Balalaika, die in  e - a  gestimmt ist, bedeuten

aber einen Tonvorrat von 9 Tönen (= 1 Oktave plus 1 Ganzton): ein Vorteil gegenüber der Kantele.

(Siehe dazu: Die Stimmung der Balalaika)

 

Krylovidnaja  balalaika  (= schmalflüglige Balalaika)

Die Balalaiken des 19. Jhds vor Andrejew hatten eine schmale Dreiecksform. Diese Form begegnet bei der nordrussischen Kantele  und  allgemein bei vielen Ausfüh-rungen der Gusli. Weil dieses schmale Dreieck an einen Vogelflügel erinnerte, wurden Guslis in dieser Form als  "krylovidnyje gusli" benannt.

Da viele der frühen Balalaiken eine solche Gusliform aufweisen, können sie als  "Flügelgusli-Balalaika" oder "krylovidnaja balalaika" bezeichnet werden.

 

Schlemovidnaja balalaika  (= breitflüglige Balalaika)

Andrejew verbreiterte 1884 den schmalen flügelförmigen Dreiecks-Korpus der Balalaika. Nach dem Vorbild der Schlemovidnye gusli (Helm-Gusli) gestaltete er die Balalaika zu einem breiten Dreieck. Dieses so vergrößerte Instrument hatte einen volleren Klang, vergleichbar mit dem Klang der schlemovidnye gusli.

Die Andrejew-Balalaika kann dementsprechend als Helmgusli-Balalaika oder als Schlemovidnaja balalaika bezeichnet werden.

BALALAIKAFORMEN  VOR  ANDREJEW 

Balalaika mit langem Hals und kleinem Dreiecks-Korpus  (ca.18.Jhd.)

Historische Tanbur-Balalaika

(Bildausschnitt von folgender Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/%D0%90%D1%85%2C_%D0%B1%D0%B0%D1)

DOKUMENTATION :

Historische  Balalaiken  des  MIMO-Projektes.

Balalaiken  vor  Andrejew  1883

("The pre Andreyev period")

 

Die ersten 4 Abbildungen der folgenden Bilderserie zeigen Balalaiken des

19. Jahrhunderts, die im  MIMO-Projekt dokumentiert sind.

 

(MIMO) Musical Instrument Museums Online 

ist  ein  Gruppenprojekt  der europeana.eu mit dem Ziel, einen zentralen Zugang zu digitalen Informationen über Musikinstrumente in Europäischen Museen bereit zu stellen.

Provider: MIMO - Musical Instrument Museums Online

 

Die Verwaltung in Edinburg erteilte die Erlaubnis zur Wiedergabe der Instrumente mit der Auflage der Quellenangabe.

 

Das Verzeichnis der  B a l a l a i k e n  im Mimo-Projekt ist zu finden unter:

http://www.mimo-db.eu/mimo/infodoc/Ged/search.aspx?QuickSearchField=balalaika&SearchIndex=%40fulltext_default_ifd_refdoc

 

(Achtung: Es gibt immer wieder Probleme beim Aufrufen der Mimo-URLs und beim korrekten Darstellen der Seiten !)



Balalaika, 19. Jhd., Decke ist beschädigt. Museum Paris (Quelle: MIMO) europeana.eu

 

Historische Balalaika des 19. Jhds.

Dokumentation 1:             ( MIMO-Projekt )


 
Inventar Nummer 500
 

Musee de la musique, Paris

 

 

 

Longueur totale 648 mm.

 

Largeur 324 mm

 

Hauteur 80 mm.

 

Photographe: Germain, Claude

 

 

 

Besonderheiten:

 

1. Kein Schalloch, sondern kleine Bohrungen in der Instrumentendecke, so wie sie bei vielen historischen Saiteninstrumenten üblich sind.

 

2. Man beachte die große Brettdicke

der Sadinka!

 

 

 

 

 

 

http://www.mimo-db.eu/MIMO/infodoc/ged/View.aspx?eid=OAI_CIMU_ALOES_0968749&searchId=9f41b6fd-14a3-497b-b4a3-4f310b744a7e

 

http://www.mimo-db.eu/mimo/infodoc/Ged/View.aspx?eid=OAI_CIMU_ALOES_0968749&searchId=b5c0014a-27a1-4adc-a2ad-b1f370345090

 



Balalaika 19.Jhd.,Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig (Quelle: MIMO) europeana.eu

Historische Balalaika des 19. Jhds.

Dokumentation 2:     ( MIMO-Projekt )

 

Leider ist nur die Ansicht auf die  D e c k e  dokumentiert.

Man beachte das kleine Schallloch !

 

Länge: 680 mm

Breite: 265 mm

 

Halsmensur: 335 mm

 

Gesamtmensur: 504 mm

 

Schallloch Durchmesser:

6 mm


Saitenzahl: 3 Darmsaiten.

 

Anzahl der Bünde: 5 (?)

4 Bünde sind vorhanden

 

Abbildung und Beschreibung der Balalaika sind folgender Quelle entnommen:

 

Balalaika,

Inventarnummer 673

 

Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig.

 

:

Georg Kinsky, Katalog des Musikhistorischen Museums von Wilhelm Heyer in Cöln, Band II, Cöln 1912, S. 227.

 

http://www.europeana.eu/portal/record/09102/9F2DD383FE58C41471D78E8541D8C51ADFFFD8DE.html?start=15&query=balalaika&startPage=13

 

http://www.mimo-db.eu/MIMO/infodoc/ged/View.aspx?eid=OAI_ULEI_M0000671&searchId=b9508b42-5022-44d4-847d-c6f4534e8c2d

 

Provider: MIMO - Musical Instrument Museums Online

 

Historische Balalaika des 19. Jhds. Dokumentation 3: ( MIMO-Projekt )

Balalaika 19.Jhd. Museum Varzy, Frankreich (Quelle: MIMO) europeana.eu

Balalaika  von 1869

 

Inventar-Nr.: V.Mi.437.

Musée municipal Auguste Grasset (Varzy, Frankreich)

 

 

Länge: 63 cm

Larg au bas de la caisse: 34 cm

 

http://www.europeana.eu/portal/record/09102/AF8BA7383700342C33B7DF8E001D5E1B68F5D1B2.html?start=27&query=balalaika&startPage=25

Historische Balalaika des 19. Jhds. Dokumentation 4: ( MIMO-Projekt )

Balalaika, vor 1866

Inventar Nr. 270

Muziekinstrumentenmuseum

Koninklijke Musea voor Kunst en Geschiedenis

Brüssel, Belgien

 

Länge: 63.0 cm,

Breite: 33.0 cm,

Höhe:    7.0 cm

 

KMKG-MRAH

http://carmentis.kmkg-mrah.be/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=117032&viewType=detailView&lang=nl

Balalaika vor 1866, 2-saitig. Museum Brüssel, Belgien (Quelle: MIMO) europeana.eu

 

( Ende der Dokumentation aus Quelle:  MIMO-Projekt )

Dokumentation Nr. 5

 

Historische Balalaika vor Andrejew

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Russian_balalaika.jpg

 

Historische Balalaika des 19. Jhds.

Dokumentation 6:   Museum in Krasnojarsk

 

Балалайка кустарного изготовления. XIX в, Енисейская губерния. Красноярский краеведческий музей.

 

A 19th century amateur-made balalaika from the Yeniseysk Governorate. The Krasnoyarsk Krai museum.

 

Bildnachweis:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ASiberian_Balalaika.jpg

 

By Efenstor (Own work) [CC0], via Wikimedia Commons

Balalaika 19. Jhd. Besonderheit: Kastenkorpus. Wirbelkasten mit Schnecke. 5 Bünde. Seitenflanken konkav eingezogen: "Schweinskopf-Balalaika". Museum Krasnojarsk, Sibirien (Quelle: wikimedia commons)

Dokumentation 7:

Balalaika des 19. Jhds.   Illustration  aus  dem schwedischen  Konversationslexikon

"Nordisk familjebok"

 

Dieses Bild stammt aus der ersten (1876–1899) oder zweiten (1904–1926) Version des Nordisk familjebok. Das Werk ist gemeinfrei.

Quelle: wikipedia commons.

From http://runeberg.org/nfbb/0407.html {{PD-Ugglan}}

Balalaika des 19. Jhds. Illustration aus dem Konversationslexikon "Nordisk familjebok" (wiki com)

Dokumentation 8:

Eine Balalaika  aus dem 19.Jhd., gezeigt auf dem

Gemälde "Polnischer Balalaikaspieler" von E. Jerichau

 

Nicht nur in Russland wurde die Balalaika gespielt. Hier porträtierte die dänische Malerin Elisabeth Jerichau-Baumann einen polnischen Balalaikaspieler.

Wegen der Bordunsaite des Instruments wurde die Balalaika  in Polen, wohl in Unkenntnis ihrer russischen Herkunft,  "polnische Hummel" genannt.

Der Balalaikaspieler hier auf diesem Bild scheint  a l l e  Saiten zu greifen.

Also kein Bordunspiel, keine "Hummel-Balalaika". Kein Daumenspiel:

Der Spieler benutzt nicht den Daumen zum Greifen der äußeren tiefen Saite.

Beschreibung:

Balalaika, Vor-Andrejew-Periode

Schmaler dreieckiger Korpus

Schmales Wirbelbrett, kaum breiter als der Instrumentenhals

Quellenangabe des Bildes:

von Villy Fink Isaksen (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

"Polnischer Balalaikaspieler" von Elisabeth Jerichau-Baumann (1819–1881). Sehr schmaler Dreieckskorpus "Schweinskopf". Bildnachweis: Villy Fink Isaksen (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Dokumentation 9:

 

Balalaika des 19.Jhds,gezeigt auf dem Bild

"Russian family" des Künstlers

Wilhelm Amandus Beer ("Russen-Beer")

 

Beer (* 9. August 1837 in Frankfurt am Main; † 19. Januar 1907 ebenda).

Beer war ein Kunstmaler, der vor allem über Motive fremder Länder Beliebtheit erlangte. In seinem Werk überwiegen Darstellungen aus Russland und Darstellungen aus dem russischen Volksleben – dies trug dem Maler den Beinamen Russen-Beer ein. (Zitat aus wikipedia.de  "Wilhelm A. Beer")

Beschreibung:

Das Bild zeigt eine typische Balalaika des 19. Jhds. der Vor-Andrejew- Periode:

Schmaler dreieckiger Korpus

Langer Hals

Schmales Wirbelbrett, kaum breiter als der Instrumentenhals

 

Bildnachweis:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Beer%2C_Russian-family.jpg

Wilhelm Amandus Beer, Russische Familie. Bildnachweis: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Beer%2C_Russian-family.jpg

Dokumentation 10:

 

Skizze  einer  Balalaika aus  dem  Enzyklopädischen  Wörterbuch  von

F. A. Brockhaus und I. A. Jefron,  St.Petersburg 1890 -1907

 

Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона

Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона.

— С.-Пб.: Брокгауз-Ефрон. 1890—1907.

Dokumentation 11:

 

Dokumentation einer Balalaika mit rundem ( ! ) Korpus.

Der russische Maler  Петр Ефимович Заболотский (1803—1866)
(Pjotr Jefimowitsch Sabolotski) malte  das Bild

"Junge mit Balalaika" im Jahr 1835.

 

Der Bildtitel beweist, dass "Balalaika" am Anfang des 19. Jhds. auch ein Lauten-Instrument mit  rundem Korpus  bzw. mit  gerundetem paddelförmigem Korpus bezeichnen konnte.

Die genaue Form des Korpus-Umrisses  ist nicht zu erkennen. Ersichtlich ist

auch nicht, ob die Korpusschale aus einem Kürbis besteht, oder aus einer aus einem massiven Holzstück herausgeschnitzten Holzschale oder aus einzelnen Holzteilen (Spänen) zusammengefügt ist.

Die Korpusdeckenform könnte sowohl oval als auch paddelförmig sein.

Beides sind historische Balalaikaformen.

Das Instrument hat 3 Saiten und scheint 4 oder 5 Bünde zu besitzen.

П. Е. Заболотский. Мальчик с балалайкой (1835). - Pjotr E. Zabolotskij. Junge mit Balalaika. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Petr_Zabolotskiy_01.jpg#mediaviewer/File:Petr_Zabolotskiy_01.jpg

Dokumentation 12:

Balalaika aus der Werkstatt Iwan A. Sjusin (И.А.Зюзин)

St. Petersburg, ca.1900

Balalaika, 7-späniger Schalenkorpus, Steckwirbel, Werkstatt Sjusin, St. Petersburg, ca. 1900

 

Diese Balalaika ist eine frühe Form des Typs "Andrejew-Balalaika".

Über ihre Herkunft gibt der papierene Innenaufkleber Auskunft:

Sie stammt aus der Werkstatt des Balalaikabauers Iwan Sjusin in St. Petersburg, Zagorodnyj Prospekt 9. Dort arbeitete auch  Galinis, der später nach seiner Lehrzeit bei Sjusin seine eigene Werkstatt eröffnete: vier Häuser weiter auf dem Загородный проспект 13.

Die oben gezeigte Balalaika besitzt noch keine Wirbel-Mechanik, sondern drei unterständige Steckwirbel (Geigenwirbel).

Des weiteren  weist sie  2 Merkmale auf, die  besonders  bei  Galinis-Balalaiken sehr häufig anzutreffen sind. Diese Merkmale betreffen Spänezahl  und  Mensur:

 

1. Sieben-Späne-Korpus

   Die Korpusschale ist aus  s i e b e n  Spänen  zusammengesetzt.

    Diese ungradzahlige Spänemenge ist ein Merkmal von Passerbski-Balalaiken. 

    Nalimow dagegen baute Balalaiken mit einer gradzahligen Spänezahl.

    Als Galinis nach dem Tod  Nalimows  1916 die Leitung der Andrejewschen 

    Balalaikawerkstatt in Marjino übernahm, baute er dort wieder Balalaiken nach 

    altem Passierbski-Vorbild.

    Passierbski- Balalaiken betonen durch ihren parallel zur Instrumentendecke 

    verlaufenden Mittelspan  den  K a s t e n - Korpustyp. Balalaiken mit Kasten-

    korpora orientieren sich an der flachen kastigen Bauweise der Gusli.

    Die Balalaiken von Mark Kupfer besitzen ebenfalls 7 Späne. Kupfer erkannte,

    dass die flache "Mittelspan-Balalaika"-Bauart  dem ursprünglichen Klang der

    historischen Balalaiken am meisten entspricht.

 

2. Andrejew-Mensur

    Die Mensur der Balalaika besitzt das Maß von  9  7/8 Werschok  (43,89 cm).

    Das  ist  die  alte, von  Andrejew  bevorzugte  Mensur.

    1 Werschok = 4,445 cm  =  der 16. Teil des Arschin, der russischen Elle.

 

Die Balalaika ist ein sehr einfaches Modell, sie ist aber sehr sorgfältig gearbeitet: die geleimten Verbindungsnähte zwischen den Spänen sind absolut lichtdicht.

Weitere Besonderheiten:

Sehr dünner Hals (2,5 cm stark). Geringes Gewicht: 500 Gramm.

Eine vergleichbare Balalaika (Tschernigow 077/118) wiegt 700 Gramm,

Der Saitensteg ist wohl original. Es gibt auf der Korpusdecke keine Abdrücke von anderen Stegen. Der Steg scheint original zu sein. Er ist ungewöhnlich klein und schmal. Er besitzt nur eine geringe Auflagefläche  auf der Korpusdecke. Die Steghöhe ist ebenfalls sehr gering. Sie beträgt 1 cm.

 

Die Maße der Balalaika sind:

Länge:         65 cm

Breite:         40 cm

Höhe:            9 cm

Halsbreite:     2,5 cm am Obersattel

                    3,3 cm  am 16. Bund

Halsstärke:    2,5 cm