1.8. DIE BALALAIKA - FAMILIE
Семейство оркестровых балалаек
Größentabelle - Stimmung - Mensur - Werschok
BALALAIKA-SAITEN
Wassili Andrejew (siehe Bild) vervollkommnete die Balalaika und machte sie nach dem Beispiel der Viola-Familie (Violine, Bratsche, Cello, Kontrabass ...) konzertfähig.
Als Ergänzung zur Prim-Balalaika baute er für den Einsatz im Orchester Balalaiken in verschiedenen Größen und Stimmungen. Gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Nalimow schuf er nach dem Vorbild der Streichinstrumente im Sinfonieorchester eine große Balalaika-Familie. Diese bestand aus 6 verschiedenen Balalaika-Größen, die er folgendermaßen bezeichnete:
дискант, пикколо, прима, альт, бас, контрабас.
Die Balalaika, die als Solo-Instrument am meisten verbreitet ist, ist die Prim-Balalaika, eine Weiterentwicklung der alten Volks-Balalaika.
("Balalaika Prima", "erste Balalaika", vgl. "die erste Geige")
Die 6 Instrumente der von Andrejew geschaffenen Familie wurden
später durch die Sekund-Balalaika und die Sub-Kontrabass-Balalaika (SKB) erweitert.
Sekund-Balalaika
Sie wurde eingefügt zwischen die Prim- und die Alto-Balalaika.
Kontrabass-Balalaika
Die Kontrabass-Balalaika wird heute in 4 Größen gebaut ( von 1/4 bis 4/4 ).
Subontrabass-Balalaika
Die 4/4 - Kontrabass-Balalaika ( balalaika ogromnaja ) ( Balalaika major )
wird auch Subkontrabass-Balalaika genannt,
Sie stellt das größte Instrument der Balalaika-Familie dar. Ihre Stimmung ist dieselbe wie die der anderen Kontrabass-Balalaiken (siehe Tabelle), ihre Größe
und Mensur jedoch wird vom Balalaika-Bauer frei bestimmt.
Es gibt SKB-Balalaiken, die 2 Meter groß sind.
Es gibt drei Größen-Kategorien: (маленькая, большая, огромная).
H e u t e werden Balalaiken in 9 Größen gebaut.
Die kleinste ist die Pikkolo-Balalaika, die größte die Subkontrabass-Balalaika.
Diskant-Balalaika ?
Die Diskant-Balalaika, die es heute nicht mehr gibt, wird aber in alten Auflistungen noch immer genannt. Jedoch ist ihre Einordnung in der Balalaika-Familie bisweilen verschieden. Andrejew bezeichnete mit "Diskant" die kleinste und am höchsten gestimmte Balalaika. Das entspricht auch der Wortbedeutung.
Der Ausdruck "Diskant" bezeichnet ganz allgemein eine hohe Stimmlage, bezogen auf eine tiefere.
Je nachdem, auf welche Balalaikagröße die Diskant-Balalaika bezogen ist, kann mit Diskant-Balalaika gemeint sein eine der folgend genannten:
Vier Arten der Diskant-Balalaika und ihre Stellung in der Balalaika-Familie
Diskant 1: über der Piccolo-Balalaika. (Kleinste Balalaika mit höchster Stimmung)
Diskant 2: über der Prim-Balalaika. (Zwischen Prim und Pikkolo)
Diskant 3: über der Sekund-Balalaika. (Zwischen Sekund und Prim)
Diskant 4: über der Alto-Balalaika. (Zwischen Alto und und Sekund)
Sehr häufig war die Einordnung die unter "Diskant 4" genannte.
DIE BALALAIKA-FAMILIE
VIELE VERSCHIEDENE INSTRUMENTENGRÖSSEN
In der obigen tabellarischen Übersicht ist auch die
DISKANT-BALALAIKA aufgeführt, die aber heute nicht mehr gebaut wird.
(zur Diskant-Balalaika siehe Erläuterung oben)
Die KONTRABASS-BALALAIKEN bilden eine "Familie in der Famile".
Die Saitenstimmung ist immer dieselbe, unterschiedlich sind die Baugrößen.
Kontrabass-Balalaika 1/4 ("маленькая"): Höhe ca. 140 Zentimeter
Kontrabass-Balalaika 2/4 ("большая") : Höhe ca. 150 Zentimeter
Kontrabass-Balalaika 3/4 ("большая") : Höhe ca. 160 Zentimeter
Kontrabass-Balalaika 4/4 ("огромная") : Höhe ca. 180 Zentimeter
Zum Vergleich:
Prim-Balalaika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . : Höhe ca. 67 Zentimeter
Die kleine und die ganz große Kontrabass-Balalaika erscheinen häufig unter jeweils eigener Zählnummer; so auch in der nachfolgenden Tabelle.
Andere Tabellen führen die Kontrabass-Balalaika nur ein Mal auf:
als e i n Instrument mit einer Mensur-Bandbreite von 93 cm - 120 cm.
Wieder andere Tabellen nennen weder eine Kontrabassbalalaika noch eine Subkontrabass-Balalaika, sondern nur die BASS-BALALAIKA .
Ihre Mensur reicht von 70 -120 cm.
Saitenlänge und Instrumentengröße
Die Gesamtlänge des Instruments sertzt sich zusammen aus der
Länge folgender 3 Teilstrecken :
1. Länge des Wirbelbretts
2. Mensur ( Gesamtmensur = Halsmensur + Korpusmensur )
3. Strecke zwischen Steg und Untersattel
Achtung: Es geht hier um die Länge des Instruments, nicht um die Gesamtlänge der benötigten Saite. Diese setzt sich aus 5 Teilstrecken zusammen (siehe Skizze unten)!
Die Gesamtlänge des Instruments
Ein mathematisch-verbindliches Verhältnis der 3 Teilstrecken der Instrumentenlänge gibt es nicht. Trotz Proportionsschema: Die Instrumentenbauer sind hier sehr frei in der Gestaltung.
Zum Beispiel wird die Wirbelbrettlänge völlig individuell festgelegt. Hier entscheiden alleine die künstlerische Absicht und die Abmessungen der Wirbelmechanik, die ja auf dem Wirbelbrett Platz finden und ergonomisch plaziert werden muss.
Die einzig feste Ausgangsgröße beim Bau einer Balalaika ist die Mensur.
Die Länge des Untersattel-Saitenfeldes entspricht in der Regel der Strecke des Quartabgriffs auf dem Instrumentenhals ( = Untersattel bis 5. Bund ), oft auch der Strecke Untersattel bis 6. Bund ( = Abgriff der überm. Quarte ).
Es gibt folgende Faustregel zur Ermittlung der ungefähren Instrumentenlänge in Anhängigkeit von der Mensur:
Gesamtlänge der Balalaika = 1 Mensur + 1/2 Mensur (+/-)
anders formuliert:
Gesamtlänge der Balalaika = 2 Quarten (+/-)
Quarte = Drei Viertel der Mensurlänge
1 Quarte ist nicht die auf dem Griffbrett abgegriffene Quartstrecke
(Tot-Strecke vom 0-Bund bis 5.Bund), sondern die k l i n g e n d e Q u a r t e .
Quarte = Drei Viertel der Mensurstrecke
= die Länge der Saite vom Decken-Steg (!) bis zum 5. Bund.
Die Saitenlänge: Wichtig für den Saitenkauf !
Wie lang muss eine Balalaika-Saite sein ?
Die benötigte reale Saitenlänge muss größer sein als die mathematisch berechnete Saitenstrecke, denn der Saitendraht muss auf die Saitenspule aufgewickelt werden. Diese Aufwickellänge muss zur Saitenstrecke hinzugerechnet werden.
Normalerweise kauft man einen Saitensatz, dessen Saiten immer eine ausreichende Länge haben. Das gilt für Prim-Balalaiken. Bei Bass-Balalaiken gibt es bisweilen das Problem, daß die Saiten zu kurz sind. Bei Bass-Balalaiken (Bass bis Subkontrabass) gibt es eine große Spannweite der Mensur. Siehe Mensurtabelle oben. Wenn die Saiten nach der kleineren Mensur bemessen werden und eine zu kleine Wirbelbrettstrecke zu Grunde gelegt wird, dann kann es geschehen, dass diese Saiten für mein Instrument zu kurz sind.
Die Saitenlänge setzt sich aus folgenden 5 Teilstrecken zusammen:
1. Saitenlänge auf dem Unterbrett, der Sadinka
2. Saitenlänge Untersattel - Steg ("tote" Korpusmensur, "Totmensur")
3. Saitenlänge Gesamtmensur (Korpus- und Halsmensur)
4. Saitenlänge Obersattel - Wirbelachse incl. Achs-Durchmesser
5. Aufspullänge
Für die benötigte Saitenlänge (der längsten Saite) gilt folgende
Faustregel :
Saitenlänge = Instrumentenlänge + 10 cm
Reales Beispiel: Kontrabass-Balalaika (KBB.2)
Länge 165 cm. Mensur 110 cm. Saitenstrecke 165 cm. Saitenlänge 175 cm
Leider werden in den Saitenkatalogen bei Balalaikasaiten nur in ganz wenigen Ausnahmefällen die Saitenlängen angegeben. Wenn man Glück hat, steht dort lediglich die Angabe der Mensur. Das aber sagt über die reale Seitenlänge nichts aus. Hier kann es böse Überraschungen geben.
Bei meinem letzten Online-Saitenkauf waren die Saiten für eine 110 cm-Mensur nur 1,67 m lang. Die längste Saite ( E 1 ) reichte gerade 1 x um den Wirbel herum. Ein Aufspulen der zu kurzen Saite war nicht möglich.
(Abhilfe: ein Saitenhalter-Zwischenstück bauen. Z.B. einen Metallwinkel-Saitenträger, einen Metalldraht-Trapezrahmen wie bei der Schlaggitarre, einen Kontrabass-Saitenhalter, ein Saitenhalter-Joch mit Stahlstift nach dem Vorbild des Kantele-Varras (der Stahlstift wird hier in die Henkelsaiten eingefädelt), o.ä.
Eine solche Vorrichtung ist aus der Not geboren. Die "feine russische Art" ist das nicht!
Anmerkungen
ad 7.
Zum Vergleich: Die 4/4 Kontrabass-Violine (Stimmung: G-D-A1-E1) hat eine Mensur v. 107-110 cm. Sie entspricht somit der Subkontrabass-Balalaika 2.
ad 8.
a) Die "Subkontrabass-Balalaika" hat die gleiche Stimmung wie die KBB 1 + 2.
Die SKB-Balalaika 3 ("4/4-Kontrabass-Balalaika") besitzt aber einen größeren
Korpus, weshalb sie voluminöser klingt. -
b) Im Russischen ist die Bezeichnung "Subkontrabass-Balalaika" nicht gebräuchlich.
c) Die KBB 3 ist sehr sperrig und deshalb schwierig zu transportieren. Es gibt deshalb KBB-Ausführungen mit abnehmbarem Hals.
Die Bezeichnungen der Balalaika-Größen
Es gibt drei Arten der Benennung der Balalaika-Größen, aber keine von ihnen wird konsequent auf die g a n z e Instrumentenfamilie angewandt.
a. Benennung numerisch nach Rangordnung, Größe (nur bei Prim und Sekund)
"Primbalalaika" analog der melodieführenden "ersten Geige"(violina prima)
b. Benennung nach den Stimmlagen der Querflöte
Diskant/Piccolo-Flöte = kleinstes Instrument = "Piccolo-Balalaika"
c. Benennung nach den Tonlagen der Vokalmusik : Discant - Alt - Tenor - Bass
(So die Bezeichnungen der Stimmlagen in der Vokalmusik des 19.Jhds.)
Alte Russische Längenmaße
im Musikinstrumentenbau:
A: Das Längenmaß "Djuim" ( Дюйм )
B: Das Längenmaß "Werschok" ( Вершок )
Die A b m e s s u n g e n ( L x H x B ) des Instruments wurden gewöhnlich in der Maßeinheit D j u i m angegeben, die M e n s u r in Werschok.
1875 trat Russland zusammen mit Deutschland und 10 weiteren Staaten der Meterkonvention bei und übernahm das metrische System. Jedoch wurde in Russland vielfach das alte Maßsystem noch lange beibehalten, ähnlich wie auch
in Deutschland, wo heute noch Rohrdurchmesser, Autoreifen, Jeansgrößen, Fernsehbildschirme u.v.m. in Zoll angegeben werden.
A: Das Längenmaß Djuim ( Дюйм )
Djuim = Zoll
In Djuim wurden die Instrumentenmaße (Länge, Höhe, Breite u.s.w.) angegeben.
Das Wort Дюйм ist abgeleitet vom niederländischen Wort "Duim" = Daumen.
Es bezeichnet das "Daumenmaß" (= die Daumenbreite), also die Maßeinheit "Zoll".
Das Wort "Zoll" ist mit dem Wort "Zahl" (= "das Eingekerbte") verwandt.
Zoll = Zahl = eingekerbtes Merkzeichen auf Holz. (Hier: Einkerbungen im Abstand einer Daumenbreite.)
Die Einführung des "Djuim" in Russland geht zurück auf Zar Peter I., der in Holland im Schiffbau tätig war und dort diese Maßeinheit kennenlernte und verwendete.
1 Djuim ( Дюйм ) entspricht dem englischen Inch ( = 1 Zoll ) :
1 Djuim = 1 Inch = 1 Zoll = 2,54 cm
Werschok und Djuim sind folgendermaßen aufeinander bezogen:
(die Umrechnungseinheit ist ein Viertel Djuim)
1 Djuim = vier Viertel Djuim
1 Werschok = sieben Viertel Djuim = 1,75 Djuim
1 Djuim = 0,57 Werschok
B: Das Längenmaß Werschok
Bis ins 19. Jhd. und noch am Beginn des 20. Jhds. wurde in Russland die Instrumentenmensur in der Maßeinheit "Werschok" berechnet und angegeben.
Zu Grunde liegt die Maßeinheit Djuim (Zoll). 1 Zoll = 2,54 cm .
Die Länge von 1 Werschok beträgt sieben Viertel Zoll:
1,75 x 2,54 cm = 4,445 cm
1 Werschok = 4,445 cm.
9 Werschok = 40,005 cm.
1 вершок
2, 3, 4 вершка
5, 6, 7, 8, 9, 10 ... вершков
Der Werschok stellte zugleich den 1/16 Teil des Arschin dar, eines in Russland sehr gebräuchlichen Längenmaßes.
1 Arschin war das Maß der russischen Elle = 71,12 cm
Das russische Ellenmaß ist nicht auf die Unterarmlänge bezogen, sondern auf die Länge des g a n z e n Armes ("Ganz-Arm-Elle").
Die Teilung der Elle (Arschin) geschah durch Halbierung, Viertelung, Achtelung, u.s.w. Dies ist ein bekanntes kaufmännisches Verfahren, das für alle Längenmaße gilt:
ein langes Stück Tuch, egal welcher Länge, wird in kleinere, gleich große Stücke aufgeteilt durch mehrmaliges halbierendes Falten.
Die Teilung des Werschok (= 1/16 Teil des Arschin) geschah ebenfalls durch Halbierung, Viertelung, Achtelung, Sechzehntelung.
Ein gebräuchliches Bruch-Maß für die praktische Verwendung war die Achtelung.
1/8 Werschok = 0,556 cm
Das Richt-Maß für die Mensur einer Prim-Balalaika ist die Länge von
10 Werschok = 44,45 cm.
( 10 вершков )
Prim-Balalaiken gibt es mit den Mensurmaßen zwischen
9 Werschok = 40 cm und
10,5 Werschok = 46,67 cm.
Der Geigenbaumeister Paul Fischer baute in Markneukirchen Prim-Balalaiken mit einer 10 4/8 Werschok-Mensur (46,67 cm) (siehe: Goldstein S. 257)
Bei heutigen Balalaiken trifft man selten Mensuren von über 10 Werschok an.
Gewöhlich liegt der Mensurwert geringfügig unter 10 Werschok.
Die Strecke von 10 Werschok wird meist um ein oder zwei Achtel Werschok verkürzt.
Eine solche Mensurverringerung ist der Ergometrie der linken Hand des Spielers angepaßt: Die Akkorde müssen greifbar sein.
Große Mensuren (für Spieler mit großen Händen) erhält man durch Zugabe von
1 oder mehreren Achteln Werschok auf das 10 Werschok-Ausgangsmaß.
Das heute gebräuchliche Bezugsmaß (wenn in Werschok gerechnet wird) für
die Festlegung und Berechnung Mensuren von Prim-Balalaiken ist das
Ausgangsmaß von 9 Werschok (plus X Achtel)
= 40 cm (plus X Achtel).
Diesem Maß werden mehrere Achtel Werschok hinzugefügt, meistens
4 Achtel, 6 Achtel oder 7 Achtel.
1/8 Werschok = 0,555625 cm
2/8 Werschok = 1,111 cm
3/8 Werschok = 1,667 cm
4/8 Werschok = 2,225 cm
5/8 Werschok = 2,778 cm
6/8 Werschok = 3,334 cm
7/8 Werschok = 3,889 cm
Die "Andrejew-Mensur" = 9 7/8 Werschok"
Andrejew verwendete für seine Balalaika eine Mensur von 9 7/8 Werschok
= 43,89 cm. (siehe: Goldstein S. 257)
Dieser ungewöhnliche Mensurwert war wohl für ihn das ergometrisch beste Maß
für das Greifen der Tonschritte und Akkorde mit der linken Hand.
Anmerkung:
Das international sehr verbreitete Mensurmaß von 17 Zoll
entspricht anähernd einer 9 6/8 Werschok-Mensur
17 Zoll = 43,18 cm; 9 6/8 Werschok = 43,33
Die Breite des Balalaika-Halses, gemessen in Werschok
Der Hals der Balalaika ist am Wirbelbrett schmal und verbreitert sich in
Richtung Korpus.
Die meisten Balalaiken besitzen folgende Maße der Halsbreite:
Breite am Nullbund ( Übergang Wirbelbrett/Hals ) = 5/8 Werschok
Breite am 16. Bund ( Übergang Hals / Korpus ) = 7/8 Werschok
Mensur mit diatonischer und chromatischer Bund-Aufteilung
Die russischen Balalaiken hatten bis zum Ende des 19. Jhd. eine diatonische Griffbrett-Teilung mit verschiebbaren Bünden ( meist waren es 5 Bünde).
Die bei Folkfriends angebotene Balalaika "Dulcibanjo" weist ebenfalls ein diatonisches Griffbrett auf ( Dulcimer! ), allerdings eines mit fest eingelas-
senen Metallbünden.
Das Mensurmaß wird auch benutzt, um die Instrumente der Lautenfamilie in Kurzhals- und Langhalslauten einzuteilen.
W O W E R D E N B A L A L A I K E N G E B A U T ?
Balalaika-Fabriken und Werkstätten
I. Russland und Ukraine
In der ehemaligen Sowjetunion wurden die meisten Balalaiken in folgenden drei Werkstätten bzw. Fabriken gebaut, die auch heute noch bestehen:
"Lunatscharskij"- Musikinstrumentenfabrik
in St. Petersburg (ehem. Leningrad) / Russland
Lunatscharski gilt als der bedeutendste marxistische Kulturpolitiker. Er wurde
von Lenin als Volkskommissar für das Bildungswesen (NARKOMPROS)
eingesetzt.
"Eksperimentaljnaja (fabrika)"
in Moskau/Russland
Moskowskaja eksperimentalnaja fabrika muzikalnych instrumientow
"Postyschew" - Musikinstrumentenfabrik
in Tschernigow/Ukraine
Benannt nach P. P. Postyschew, Politbüromitglied. Für viele Gräueltaten
und Tötung Unschuldiger in der Zeit der stalinistischen "Säuberungen" in der
Ukraine verantwortlich. Einzig Positives seiner Tätigkeit:
Wiedereinführung des bisher in der Sowjetunion verbotenen christlichen
Weihnachts-Baumes "für die Kinder" in Absprache mit Stalin im Jahr 1936.
(weitere Informationen in: wikipedia "Pawel Petrowitsch Postyschew")
Der Weihnachtsbaum wurde "Jolka" (Fichte) genannt.
Als "Neujahrsbaum" wurde die "Jolka" überaus beliebt. Besonderheit:
der bunte Lamettaschmuck "дождик" (doshdik)(dim.: "Regen")
Was verbindet die Weihnachts-Jolka mit der Postyschew Musikinstrumenten-
fabrik? "Jolka" heißt "Fichte". Die Fichte liefert das beste Tonholz.
Die Instrumentendecken von Balalaika und Domra werden aus Fichte gefertigt.
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II. Deutschland:
Werkstatt Julius Heinrich Zimmermann - Werkstaätten bzw. Vertrieb in:
1. St.Petersburg, 2. Moskau, 3. London, 4. Riga, 5. Markneukirchen,
6. Leipzig, 7. Berlin.
Bau u.a. von "Balalaiken und Domren" (Man beachte die Pluralform v. Balalaika!)
Paul Fischer (In Riga bei Fa.Zimmermann),(Markneukirchen)
Walter J. Vogt (Mühlen am Neckar)
(Gitarrenbauer, Bau von 31-bündigen Nalimow-Balalaiken)
Andreas Gerth (Berlin)
Die bekannteste Fabrikationsstätte in Deutschland war seit dem 19. Jhd. die Stadt Markneukirchen im sächsischen Vogtland. Auch während der Zeit der DDR wurden dort im VEB Musima die meisten Balalaiken gebaut. Die Produktionsanlagen existieren nicht mehr.
Balalaiken werden dort heute z.B. von der Guriema Musikinstrumenten GmbH
( Produktion und Großhandel) in Markneukirchen hergestellt. Adresse:
Erlbacher Berg 9A, 08258 Markneukirchen
Der GEWA-Musikinstrumenten-Shop vertreibt Balalaiken, die in Rumänien von der Fa. HORA hergestellt werden. Die Instrumente der Fa. Hora sind sehr sorgfältig gearbeitet und günstig im Preis.
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III. (wird fortgeführt nach meinem Umzug nach Berlin 2015)